
Abendkleider Lang Chi Chi London
Seit Bundesrat Berset von einer tätowierten Moderatorin interviewt wurde, tobt ein Sturm in den Medien. Dieser lenkt aber von einem viel grösseren Stil-Problem ab.

Über unsere Kollegin Bettina Bestgen – sie arbeitet beim Jugendradio «SRF Virus» – ist diese Woche der perfekte Sturm hinweggefegt. Sie hatte am 24. März bei der Verleihung des Schweizer Filmpreises Kulturminister Alain Berset für die Promi-Sendung «Glanz und Gloria» interviewt.
Der Stein des Anstosses: Das kleine schwarze Kleid von Chi Chi London brachte ihre Tätowierungen – darunter ein velofahrendes Skelett – gut zur Geltung. Zu gut und ein No-Go im öffentlichrechtlichen Fernsehen, befand ein TV-Kritiker in einem vielbeachteten Online-Beitrag.
Seither tobt ein Streit in den Medien. Darf man mit tätowierten Armen einen Magistraten interviewen?

Wir haben eine Meinung zu diesem Thema, sind aber der Überzeugung, dass der Fall Bestgen den Blick auf das wahre Problem verstellt: Journalisten und ihr Kleidungsstil.
«NZZ am Sonntag»-Stilpapst Jeroen von Rooijen hat anlässlich des 10. Geburtstages dieser Zeitung ein Fazit gezogen, das heute noch Gültigkeit hat. Modebewusstsein zähle nicht zu den primären Tugenden der Journalisten, lautete die Einschätzung unseres Kollegen.
Keiner kam gut weg, denn wir erleben tatsächlich viele Stilsünden. Kollegen, die im T-Shirt zum Grossbank-Chef gehen. Produzenten, die tagein, tagaus die gleichen Turnschuhe tragen. Redaktoren, die ihre liebste Outdoor-Jacke auch auf der Pressetribüne des Ständeratssaals nicht ablegen.

Wir haben uns oft gefragt, warum unser Berufsstand so wenig Wert auf gute Kleidung legt. Vielleicht weil wir etwas Wichtiges signalisieren wollen?
Wir sind unabhängig, wir sind unbestechlich, wir sind nicht Teil des Establishments, wir sind die vierte Gewalt. Wenn man sich wie ein Banker anzieht, kann man ja gleich zur Bank arbeiten gehen.
Dass sich diese Haltung vorab in der publizistischen Arbeit und nicht in schludrigem Auftreten spiegeln sollte, übersehen wir dabei gern.

Vor diesem Hintergrund gilt es die Ausgangsfrage anzupassen: Hat es Stil, wenn eine Moderatorin beim Interview mit dem Bundesrat ihre Tattoos präsentiert?
Ja, wenn das Setting stimmt. Im Bundesratszimmer trägt Frau selbstverständlich etwas Formelleres, zur Gala kommt sie im Abendkleid.
Bestgen hat also alles richtig gemacht, finden wir, zumal der sonst so stilsichere Kulturminister einen Fauxpas beging. Der Dresscode bei der Preisverleihung lautete «Black Tie», Smoking mit schwarzer selbstgebundener Fliege, Berset aber trug Anzug mit Krawatte.

Deshalb bekommt Bestgen von uns die höhere Stilnote als Berset. Ihre Moderation selbst – es war der erste TV-Ausseneinsatz der Kollegin – fanden wir übrigens gut.
Genau das richtige lange Abendkleid für jeden Geschmack
Wenn du bereits weißt, dass es am Ort der Veranstaltung evtl. etwas kühl sein könnte, dann bietet sich ein langärmliges Abendkleid an. Ansonsten kannst du selbstverständlich auch eine farblich passende Strickjacke oder einen edlen Blazer zu deinem Abendkleid kombinieren. Dass die meisten langen Abendkleider für festliche Anlässe designt wurden, spiegelt sich auch in der Farbwahl wieder. Rosé, Schwarz, Dunkelgrau, Rot, Nude oder Creme sind beliebte Töne, wenn es um elegante Abendmode geht. Diese Farben passen zu diversen anderen Schattierungen und so kannst du den Rest deines Outfits entweder Ton in Ton passend zum Kleid abstimmen oder aber mit deinen Schuhen oder der Handtasche andersfarbige Akzente setzen.





